(Staatsoper, Wien; „Tannhäuser“ von Richard Wagner) An die Stelle der erkrankten Jessye Norman holte Giuseppe Sinopoli für sein Wiener Debüt als „Tannhäu-ser“-Dirigeht die junge Amerikanerin Sharon Sweet, eine Sopranistin mit hellem, strahlendem Sopran und jubelnder Höhe. Aber auch Richard Versalle, Tannhäuser mit Bayreuth-Meriten, schlitterte in eine Indisposition^ die auch die anderen Sänger, von Sharon Sweet über „Wölfram“ Andreas Schmidt bis zum „Landgrafen“ Kurt Rydl in Nervosität versetzte. Nur Waltraut Meyer entfaltete als Venus Stimmglanz.Sinopoli vom Pech
(Schauspielhaus Graz; „In 80 Tagen um die Welt“ von Savary/ Wilms/Siefert) Auf den munter dahinbummelnden Zug der Jules Verne-Renaissance ist vor ein paar Jahren auch Jeröme Savary aufgesprungen. Nicht ungraziös: denn seine und seiner deutschen Co-Autoren „Revue für Schauspieler“ reduziert die abenteuerliche Weltreise des Phileas Fogg auf zwanzig meist gelungene Bilder im Guckkastenformat, parodiert, verkleinert und erotisiert den utopischen Wälzer zum gefälligen Amüsement und zur lustvoll genützten Gelegenheit für ein „seriöses“ Theater, die Flexibilität seiner Mimen
Wer nach den .Urnengängen des letzten halben Jahres in Niederösterreich schon „Köpfe rollen“ sah, sollte recht behalten: Doch nicht der politische Scharfrichter erledigte sein Amt — die „Köpfe rollten“ ausnahmslos nach oben. An der Spitze der „Beförderten“ steht zweifelsohne Innenminister Rösch, dar sich bei den Sozialisten als Wehrexperte und -planer und bei den Niederösterreichern als Gesundheitshüter bekanntgemacht hatte. Den Platz des Alleskönners als Landesrat für das Gesundheits- und Fürsorgewesen nimmt die im vergangenen Herbst erst zur zweiten
SCHRIFTEN ZUR IDEOLOGIE UND POLITIK. Von Georg Lukäcs. Ausgewählt und eingeleitet von Peter Ludz. Luchterhand- Verlag, NeuwiedRhein. 851 Selten, Leinen, DM 68.—, Studienausgabe DM 39.—.
Am 10. Dezember 1956 behandelte der österreichische Nationalrat im Rahmen der Budgetdebatte auch wieder die Schulfrage. Zum Antrag der OeVP, diese Schulen finanziell zu unterstützen, erklärte der Sprecher der FPOe:„... Seine Partei stehe auf dem Boden der öffentlichen Gemeinschaftsschule und sehe keinen zwingenden Grund, an der bisherigen Regelung der Finanzierung der konfessionellen Schulen eine Aenderung eintreten zu lassen.“ Der .Sprecher der zweiten Regierungspartei meinte: „Wir haben in .Oesterreich . die Ge-. meinschaftsschule und wer die Meinung der Eltern kennt, wird wissen,
Zwischen dem 23. und dem 29. September 1956 findet in Wien der 10. Kongreß der Internationalen Vereinigung für den wissenschaftlichen F, i 1 m statt. Der letzte Kongreß wurde in Rom abgehalten. Für die Wahl Wiens zum Tagungsort war nicht zuletzt bestimmend, daß vor zehn Jahren bei der Gründung der Vereinigung ein Oesterreicher, Professor Dr. Otto Storch, dabei war. Für den kommenden Kongreß wurden fünf Ausschüsse gebildet: 1. Forschungsfilm (zur Vermittlung neuer Erkenntnisse); 2. medizinischer und chirurgischer Film (der vornehmlich dem Hochschulunterricht dient); ?. Veterinärfilm;
Mit diesem „Brief an einen alten Freund“ über eine Episode aus den letzten Tagen der alten Monarchie, den uns der damalige Gesandte Oesterreich-Ungams in Sofia, Graf Otto Czernin-Chudenitz, zur Verfügung stellt, erfährt die Oeffentlichkeit zum ersten Male von einem bedeutenden Plane aus den ereignisreichen Tagen des Oktober 1918, der den Zerfall des alten Staates möglicherweise hätte verhindern können. Der Plan, mit dem Kaiser besprochen und von ihm gutgeheißen, kam in letzter Stunde durch den Einspruch ungarischer Staatsmänner zu Fall, und das Schicksal nahm seinen Lauf.Diese
In Oesterreich werden bekanntlich mehr als 200.000 Wohnungen dringend gebraucht. Darüber sind sich die beiden Koalitionspartner einig. Allerdings nicht über die Art, wie und von wem diese gebaut werden sollen. Eine gütliche Verständigung wird durch Vorurteile und jene Schwarzweißtechniker, die „Hausherren“, „Mieterschutz“, „Sozialen Wohnbau“ usw. gegeneinander ausspielen, gehemmt. Dennoch wissen die Regierungsparteien, daß sie sich über einen gemeinsamen Weg in der Wohnungswirtschaft einigen müssen. In der Sommersession des Parlaments war man aber nicht vom Fleck
Ein Schweizer Mitarbeiter berichtet der „Furche“:„Welcher Reichtum, welche Fülle an Kunst! Welche Kraft, Klarheit und dennoch prunklose Reinheit spricht aus diesen einzigen Musikwerken“, schreibt Richard Wagner über etliche der ewigen Werke Bachs. Das Schaffhausener Bach-Fest hat in diesen Tagen gleichsam diese Worte Wagners zum Motto gehabt. Es wurde ein internationales Fest von besonderer Größe. Die hervorragenden Ausländer des Festes waren: Ribaupierre (E-Dur-Konzert und die Chaconne), der Pariser Marcel Dupre, ein Fortsetzer der ganz großen Bach-Orgelspiel-Tradition, und der