6876778-1978_46_10.jpg
Digital In Arbeit

Seelsorge via Bildschirm

Werbung
Werbung
Werbung

Kirchenfernsehen - was ist das? Belangsendungen, wie sie der ORF Parteien und In-teressensvertretungen einräumt? Eine „Mediensakristei“, die zu bestimmten Zeiten Weihrauch durch den Äther schicken darf, damit man im übrigen Programm um so leichter auf Gott vergessen kann?

Oder einfach eine Chance -eine große Chance, die Frohe Botschaft zu verkünden, aus christlichem Glauben den Schwachen Hilfe anzubieten und schließlich über Vorgänge im kirchlichen Bereich zu informieren? Wenn es so ist, wie wird diese Chanche wahrgenommen?

Zwei der regelmäßigen Sendungen leiden schon an ihrer Sendezeit, die „Orientierung“ am frühen Freitagabend in FS 2 und die einmal im Monat am Sonntag fast schon zur Geisterstunde ausgestrahlte „Theologie im Gespräch“.

Die Sendung „Christ in der Zeit“ wird es nie allen recht machen können. Je nach Standort wird bekrittelt werden, daß der Priester eine Krawatte (einen Talar) trägt, daß es immer ein Priester und nie ein engagierter Laie ist, daß er zu sehr für die Gläubigen (zu sehr für die Fernstehenden) spricht.

Aber gerade via TV erreicht man heute noch am ehesten die Fernstehenden, etwa durch die „Fragen des Christen“ am Samstag. Manche Geistliche, oft brieflich mit einer Fülle trister Schicksale konfrontiert, fragen sich bereits, ob sie Erwartungen nähren dürfen, die sie beim besten Willen nicht erfüllen können. Hier sollte die Kirche aber unbedingt am Ball bleiben.

Besser, mediengerechter könnten wohl noch manche Sendungsanfänge werden. Beginnt eine Kirchen-TV-Sendung statt mit einem zündenden Filmausschnitt einfach mit „Guten Abend“, sagt man als Zuschauer allzu gerne gleich „Auf Wiedersehen“ oder „Gute Nacht“.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung