6978173-1986_01_17.jpg
Digital In Arbeit

Sloweniens Geist

Werbung
Werbung
Werbung

Er ist ein Buch-Erlebnis, der großformatige Band „Kunst in Slowenien" mit seinen 300 Farbbildern, in schöner, allerdings in grauer Farbe gedruckter Schrift, über ein fast unbekanntes Gebiet der europäischen Kunst.

Der Autor, Marijan Zadnikar, ein bekannter slowenischer Kunsthistoriker, hat der Erforschung der alten Kunst im ehemaligen Krain, in Istrien, in der Südsteiermark oder in Südkärnten sein ganzes Leben gewidmet.

Aus der vierzigjährigen persönlichen Auseinandersetzung des Autors mit der alten Kunst in Slowenien und mit Hilfe der intensiven Farbaufnahmen, mit denen der junge Fotograf Joze Anderlic die zahlreichen Objekte dem Betrachter auf eine überzeugende, plastische Weise näherbringt, ist eine authentische Dokumentation über die im heutigen Österreich wenig bekannte Kunst in Slowenien (das durch viele Jahrtausende ein Kerngebiet des Habsburger Reiches war) entstanden — die erste dieser Art nach einem wenig geglückten, auch in deutscher Sprache 1982 in Belgrad erschienenen Werk von Lev Menase.

Die besondere Leistung der beiden Gestalter des Buches, das als

ein Standardwerk über die alte Kunst in Slowenien zu bezeichnen ist, liegt in der analytischen Beschreibung und Würdigung der besonderen Merkmale der alten Kunst in Slowenien, vor allem im Bereich der gotischen Wandmalerei und der barocken „goldenen Altäre". Zwischen den wichtigen Zentren der kulturellen Entwicklung in Bayern, Tirol, Kärnten und Italien — die auch im ehemaligen Krain, in Instrien oder in der Steiermark ihre Spuren hinterlassen haben — hat sich in Slowenien eine eigenartig verinnerlich-te, autochthone, farbenfrohe und liebenswürdige Kunst entwickelt, die sich in einer Fülle von Denkmälern, in der Malerei, Plastik und Architektur zwischen Köper (Ca-podistria), Ljubljana (Laibach), Ptuj (Pettau) und Slovenj Gradec (Windischgrätz), in den Kirchen und Klosteranlagen, manifeStiert. „Kunst in Slowenien" ist auch in slowenischer und englischer Ausgabe erschienen und vermittelt Kenntnisse über ein hierzulande zu wenig bekanntes Gebiet mitteleuropäischer Kultur.

KUNST IN SLOWENIEN. Von Joze Anderlic und Marijan Zadnikar. Herold Verlag, Wien 1985. 272 Seiten, ca. 300 Farbbüder, geb.. öS 880.-.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung