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Später Fund

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Der 1905 in der Ukraine geborene und 1964 in Moskau gestorbene Wassilij Grossman, ursprünglich Chemiker, begann vor fünzig Jahren mit großem Erfolg seine Erzählerlaufbahn, politisch linientreu, literarisch konservativ: Tolstoj war sein Vorbild. Grossman wurde ein wichtiger Kriegsberichterstatter und publizierte 1952 den historisch fundierten Roman „Für die gerechte Sache": Vorgeschichte der Schlacht um Stalingrad. „Ende des ersten Buches" war der Schlußvermerk.

Das Werk wurde kritisiert, der Autor bereute öffentlich, überarbeitete den Text, der dann in mehreren Auflagen herauskam, nie aber erschien ein zweiter Teil. Zwar hatte ihn Grossman 1960 beendet und zum Druck eingereicht, doch wurde das Manuskript vom KGB konfisziert.

„Leben und Schicksal" wurde 1980 russisch in Lausanne veröffentlicht und liegt nun deutsch vor: synchron geschildert werden die deutsche und die russische Seite, Hitler und Stalin treten auf, KZ und Lubjanka kommen zur Sprache, das Hinterland und beide Teile der Front von Stalingrad — bestürzend sachlich und bewußt im Stil von „Krieg und Frieden".

LEBEN UND SCHICKSAL. Von Wassilij Grossman. Verlag Albrecht Knaus München/Hamburg 1984. 925 Seiten, geb., öS 310.50.

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