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Spiel um Möglichkeiten

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(Salzburger Landestheater; „acobowsky und der Oberst“ von Franz Werfel) Nach Jacobowsky, dem grundgescheiten, liebenswürdigen, gottvertrauenden polnischen Juden gibt es immer zwei Möglichkeiten. So auch bei der Inszenierung dieser „Komödie einer Tragödie“: Wird sie mit Ideologie beladen, ist es schlecht. Wird sie nicht mit Ideologie beladen, gibt es wieder zwei Möglichkeiten: Sie wird pralles, volles Theater, oder — so in Salzburg — sie verliert an Dichte und Spannung, weil man Schwerpunkte in zu vielen Richtungen setzt.

Daß man Fritz Muliar für die Titelrolle engagiert hat, muß an der vorzüglichen Mikrophonstimme des Schauspielers liegen, auf rätselhafte Weise gerät dieser Jacobowsky stellenweise abstrakt und blaß, dann wieder blitzt die volle Persönlichkeit auf, etwa in dem Augenblick, als Muliar Marianne (Hanne Rohrer) zum Frühstück eine Rose präsentiert — und das während der Flucht, um dann schließlich dem zum Feind gewordenen Oberst wieder das Leben zu retten. Wolfgang Glück, für solide Regiearbeit bekannt, hat nicht den größten Wurf getan, mag sein, nach der Premiere wird das Stück runder.

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