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Stars & Debüts

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(Schubertiade Hohenems) Heiß umjubelt war Jessye Normans Liederabend bei der Schubertiade, den diese „Prima Donna“ mit drei Händel-Arien begann. Im Gegensatz zu üblicher Praxis übte sie bei diesen Arien lyrische Zurückhaltung, während bei den Liedern von Schubert, Schumann, Brahms und Wolf das dramatische Element im Vordergrund stand. Die Eindringlichkeit ihrer Gestaltung und ihre wahrhaft kostbare Stimme ließen stilistische Indifferenzen (etwa beim „Erlkönig“) unwichtig erscheinen. Begleiter Geoffrey Parsons vermittelte empfindsam und ordnete zurückhaltend.

Die diesjährige Schubertiade ist aber auch ein Forum für junge Sänger. Die Stimme des jungen Baritons Andreas Schmidt ähnelt in der Klangfarbe der seines Lehrers Dietrich Fischer-Dieskau. Mit einem Schubert-Programm setzte er dessen gültige Tradition fort. Der Dresdner Olaf Bär galt zur Zeit seines Engagements noch als Geheimtip, mit seiner „Schönen Müllerin“ überzeugte er nicht nur stimmlich, sondern gestaltete darüber hinaus höchst glaubhaft Trotz und Zorn des jungen Müllers.

Dritte im Bunde des Sängernachwuchses war Margaret Marshall. Der duftig-silbrige Sopran der jungen Schottin hat seine Stärke im Heiteren, Schelmischen; man würde sie gerne als Zerbinetta oder als Zerline sehen.

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