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Staub der Vorfahren

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Kanadas Indianer — die Stiefkinder des zweitgrößten Landes der Erde — kämpfen heute für ihre Rechte mit mehr Entschlossenheit als je zuvor. Ihre neue Zeitung, „The New Nation“, spiegelt ihre Not, ihre Verzweiflung und ihre Bemühungen, einen Platz an der Sonne zu erobern.

„Ich reiste von Edmonton bis zur Grenze der Nordwestterritorien, und überall wurde in Mütter Erde gegraben“, berichtet ein Leser. „Doch trotz des Reichtums, den die ölfunde brachten, fand ich keinen einzigen wohlhabenden Indianer. Was können wir tun, um die Pipeline zu stoppen, die durch ganz Manitoba gelegt wird? Brüder, erwacht! In

Verzweiflung: Joe Gitimaugish.“

Verstreut in „The New Nation“ sind Slogans, wie: „Besser in Ehren sterben, als in der Schande der Besiegung zu leben.“ Und: „Der Tag wird kommen, an dem der Staub unserer Vorfahren den Samen der Rebellion befruchtet und uns zu einer Größe führen wird, die unser Geburtsrecht ist.“

In Winnipeg berichtet Trevor W. Berry, Sekretär von Manitobas Kommission für Menschenrechte, daß es Kanadas Ureinwohner schlechter gehe als den Negern in den Vereinigten Staaten. Berry erwähnt, daß 80 Prozent der Indianer kein Fließwasser und 50 Prozent keine Elektrizität in ihren Behausungen haben.

Während seines Besuches in Ki-runa behauptet Georg Manuel, Präsident der National Indian Brother-hood, die 260.000 Mitglieder hat, daß die Lage der Lappländer in der schwedischen Arktis besser sei, als jene der Indianer Kanadas. Klima und Terrain von Kiruna erinnern ihn an Kanadas Nordwestterritorien, doch dort beschäftige man vorzugsweise Blaßgesichter in den Offices und Bergwerken. Behauptet George Manuel über Kanadas hohen Norden: „Ich fühle, es ist wie in Rhodesien und Südafrika ...“

Immer wieder bedroht die Errichtung großer Dämme und riesiger

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