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Tat des Friedens

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Die physiognomische Weltsicht, eine Anschauungsmethode, welche der österreichische Philosoph Rudolf Kassner vertreten und ausgeformt hat, wird hier von Octavio Paz auf die vergleichende Religionswissenschaft übertragen, wobei die bildende Kunst, insbesondere die religiöse Kunst Indiens oft als Kronzeugin herangezogen wird.

Ziel der Untersuchung ist es, zu zeigen, daß Körper und Seele, Leben und Tod, Natur und Geist nur als antithetisch aufeinander bezogene Begriffspaare auftreten können, mag diese Dialektik auch sehr labil sein und nach immer neuen Stabilisierungsmöglichkeiten suchen.

Vollkommen zu Recht wurde dieses nicht nur gründlich durchdachte, sondern auch anschauungskräftig gestaltete Buch mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet, denn was hier geleistet wird, steht im Dienst einer Integration, die Asien, Europa und Amerika umspannt. Nur ein Mexikaner, der im katholischen Spanien ebenso zuhause ist wie in der protestantischen Gegenwelt, in der aztekischen Kultur ebenso wie in den Frühkulturen Asiens, ist imstande, dem Leser all die Landschaften der Seele in einem Raumzeitflug zu erschließen.

VERBINDUNGEN - TRENNUNGEN. Von Octavio Paz. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1984. 181 Seiten, geb., öS 218,40.

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