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Technik der Schatzsuche läßt sich erlernen

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Der Schürfer Lloyd Chandler, der bei der Uransuche im Norden der Kemprovinz Ontario vom Glück begünstigt war, hat unlängst der Universität Toronto ein Aktienpaket im Wert von 105.000 Dollar geschenkt. Die Uranvorkommen, die der Schürfer Chandler gefunden hat, sind heute Eigentum der großen Rio-Algom- Mine in Elliot Lake, der „Uranhauptstadt der Erde“.

Kanada verfügt über einen enormen Reichtum an Bodenschätzen. Ihre Auffindung macht unternehmungslustige Schürfer mitunter zu Millionären. Besonders die Kemprovinz Ontario ist eine wahre Schatzkammer, die den Gutteil ihrer Prosperität den großen Bergwerken verdankt, in denen Gold, Silber, Nickel, Uran, Kupfer und Zink gefordert werden. In Kursen des Bergwerksministeriums - ihr Besuch ist „gratis und franko“ - weihen Geologen und Bergwerksingenieure immer wieder unternehmungslustige Kanadier in die Technik der Schatzsuche ein.

Zu den von Glück begünstigten Schürfern gehörte auch der deutsche Einwanderer Karl Guntermann. Wie es ihm gelang, im Algoma-Becken des nördlichen Ontario bedeutende Uranvorkommen zu entdecken, hat der Geologe Dr. Frank Jöubin berichtet. Der „Neukanadier“ aus Deutschland war vorerst mit einem Geigerzähler in die Museen gegangen, in denen sich Gesteinssammlungen befanden. So wurde Guntermann auf Felsstücke aufmerksam, die Uran enthielten, notierte die Fundorte, begab sich dorthin und fand tatsächlich Uran. Seine Idee machte ihn zum reichen Mann.

Dr. h. c. Stephen Roman verdankt seinVermögen, das lOOMillionenDol- lar übersteigt, dem Uran von Elliot- Lake. Vor 40 Jahren war der slowakische Bauernsohn Roman nach Kanada gekommen. Heute kontrolliert er, der „Urankönig“ aus Velky Rus- kov, die Denison-Mine bei Elliot- Lake. Sie besitzt die größten bekannten Uran Vorkommen. 1976 wies die Denison-Mines Ltd. einen Reingewinn von 15 Millionen Dollar aus. Zur Zeit beschäftigt Roman hier über 1200 Bergleute. Vor einigen Jahren zeichnete ihn die Universität Toronto mit der Verleihung des Ehrendoktorates aus.

Zu den Schürfern, die Multimillionäre wurden, gehörte auch Harry Oakes. Zwanzig Jahre lang hatte er Gold gesucht, bis er es im nördlichen Ontario, im Gebiet von Kirkland-Lake tatsächlich fand. Später wurde er, nach großzügigen Schenkungen für wohltätige Zwecke, in den Adelstand erhoben. In Kirkland Lake ist Sir Harry Oakes immer noch unvergessen.

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