6988595-1986_36_18.jpg
Digital In Arbeit

Tragischer Balkan

Werbung
Werbung
Werbung

In den vorliegenden vier Romanen zeichnet sich Müovan Djilas als politischer Erzähler aus. Er schöpft die Motive zu seinem Buch vorwiegend aus persönlichen Erlebnissen während und nach dem Zweiten Weltkrieg.

Im ersten Teil mit dem Titel „Die Schwester“ wird von den unbarmherzigen Praktiken berichtet, mit denen man versucht, von einer Frau die Preisgabe des Versteckes ihrer beiden Brüder zu erpressen, die gegen das neu etablierte kommunistische System kämpfen. „Das Dorf im Dreiländereck“ schildert die Zustände unmittelbar nach Kriegsende. Im Mittelpunkt steht die Bäuerin Milja mit ihrer tragischen Liebesbeziehung in einer Welt voll Haß und Kampf zwischen politischen Gegnern. Im „Diebesschicksal“ wird von kriminellen und politischen Gefangenen berichtet, die unter der deutschen Besetzung einem ungewissen Schicksal entgegensehen. „Fremde Zeiten“ behandelt die geistigen und seelischen Nöte eines Agenten, der in einen unentrinnbaren persönlichen Konflikt geraten ist. Einzelheiten des Geschehens sind so bedrückend und erschütternd, daß es starker Nerven des Lesers bedarf.

MENSCHENJAGD. Von Milovan Djilas. Nymphenburger Verlagshandlung, München 1986.333 Seiten, geb., öS 249,60.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung