(Opernhaus Graz: „Tristan und Isolde“ von Richard Wagner). Graz hat seinen Ruf als Wagner-Stadt neuerlich unter Beweis gestellt; der ’neue „Tristan“ sollte jedem, der
Wagner und dieses Werk liebt, eine Reise wert sein. Weniger wegen seiner szenischen Realisierung, die Paul Hager als Regisseur gemeinsam mit Wolfram und Amrei Ska- licki als Ausstatter durchaus im Bereich solider Konvention beließen, sondern vor allem wegen der hinreißenden Faszination der musikalischen Wiedergabe.
Adam Fischer, der Dirigent dieser Aufführung ist es vor allem, der nicht nur im Orchester alle Feuer dieser Partitur zu entzünden vermag und dabei dennoch außerordentliche Präzision erreicht, und der auch das bestens besetzte Ensemble in dieses unablässige Furioso der Klangleidenschaft einbezieht. Sowohl Janice Yoice als Isolde als auch Pentti Perksalo als Tristan sind zudem musikalisch souveräne Gestalter ihrer Partien, die in Marjana Lipovschek als Brangäne, Gottfried Hornik als Kurwenal, Wolfgang Müller-Lorenz als Melot und Friedemann Hanke als Marke ebenbürtige Partner haben.