6864462-1977_49_12.jpg
Digital In Arbeit

Überfordert

Werbung
Werbung
Werbung

Die abendfüllende Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny” von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1930 war aus einem drei Jahre vorher uraufgeführten einaktigen Songspiel „Mahagonny” entstanden, an das sich jetzt das Theater am Belvedere herangewagt hat. Brechtsche Songs mit Musik von Kurt Weill sind da ohne Zwischenschaltung von Dialogen aneinandergereiht. Die Begebnisse in der Stadt mit dem erfundenen Namen Mahagonny, Spießers Utopia, mit der Anklage gegen die Macht und Verherrlichung des Geldes, mit der Verurteilung egozentrischen, rücksichtslosen Genusses, ergibt sich auch bereits aus den Texten dieser Songs, aus dieser Mahagonny-Kurzfassung.

In der Aufführung unter der Regie von Irimbert Ganser kommt nicht recht heraus, worum es geht, da man die zwei Schauspielerinnen und vier Schauspieler, besonders wenn sie vereint singen, meist nicht versteht. Sie sind überhaupt überfordert, die typisch Brechtsche scharfe Facettierung fehlt. Mit Lautstärke und virtuosem Hämmern auf dem Klavier (Pierre Jasmin und Avo Kouyoumdjian) ist es nicht getan.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung