6932246-1982_33_11.jpg
Digital In Arbeit

Umjubelte „Lucia" in Bregenz

Werbung
Werbung
Werbung

(Bregenzer Festspiele, „Lucia di Lammermoor" von Gaetano Donizetti) Nun hat auch Bregenz

in der Saison 1982 sein künstlerisches Ereignis. Nach einem immerhin publikumswirksamen „Zigeunerbaron" am See und dem total ver-modernisierten „Egmont" bescherte die Eigenproduktion von Donizettis „Lucia di Lammermoor" einen großen, umjubelten Opernabend internationalen Zuschnitts.

Beppe De Tomasis eher dezente Regie wird durch üppige Bilder und Gpldkostüme (Leihgaben des Veroneser Theaters) aufgewertet, wie sie in dieser Pracht wohl nur eine Italienerin (Maria Letizia Amadei) ersinnen kann. Lamberto Gardeiii als alter Opernpraktiker am Pult gewinnt den Wiener Symphonikern an diesem Abend echt italienisches Kolorit und feinnervige Subtili-tät in Donizettis genial-heiterer Musik ab.

Auf der Bühne wetteifern im großen Belcanto „Lucia"-Ein-springerin Katia Ricciarelli, die vom Fach her ihre größten Momente allerdings im Lyrischen hat und unter Berufung auf Donizettis Original die berüchtigten Solo-Koloraturen der „Wahnsinnsarie" wegläßt, und Welttenor Jose Carreras als unumstrittene Idealbesetzung eines umwerfenden „Edgardo". Große Klasse auch der Bariton Leo Nuccis (Enrico) und der Baß John-Paul Bogarts (Raimondo), der in der Maazel-Ära große Aufgaben an der Staatsoper er-hält.

Eine eher durchschnittliche Leistung erbringt dagegen der Chor der Wiener Volksoper. Nach der Liveübertragung dieses Bregenzer Opernereignisses in FS 2 wird die Aufzeichnung via Eurovision von sieben Ländern übernommen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung