7070145-1992_20_01.jpg
Digital In Arbeit

USA:Kandidat aus dem Nichts

Werbung
Werbung
Werbung

Henry Ross Peröt, der überraschend populäre unabhängige Noch-Nicht- aber Doch-US-Präsidentschaftskandidat, antwortete unlängst auf die Frage, was er denn als Präsident der Vereinigten Staaten nach dem Ausbruch der Unruhen von Los Angeles getan hätte: „Vom Auto aus hätte ich auf dem Weg zum Flughafen den Justizminister angewiesen, gegen die vier Polizisten sofort einen Menschenrechtsprozeß einzuleiten. Und dann wäre ich mit dem ersten Flugzeug nach Los Angeles geflogen, um persönlich für Ruhe und Ordnung zu sorgen."

Eine Antwort, die dem Mythos von Perot entspricht: Der 61jährige texanische Unternehmer aus Dallas, dessen Vermögen auf 3,5 Milliarden Dollar geschätzt wird, gilt in den USA als Mann der einfachen Worte und der großen Taten. Mit von seiner Frau geborgten 1.000 Dollar baute er ab 1962 aus dem Nichts die weltgrößte Datenverarbeitungszentrale, Electronic Data Systems, auf.

Jetzt will ihn eine relative Mehrheit der texanischen und kalifornischen Wähler zum nächsten US-Präsidenten küren. Bundesweit liegt er mit 25 Prozent der Wählerstimmen gleich mit dem Demokraten Bill Clinton, Präsident Bush kommt auf 35 Prozent. Er bekennt sich zur Abtreibung, will Reiche höher besteuern, weiß um die Notwendigkeit von besseren Schulen und will eine aktive Industriepolitik betreiben, um die Steuerbasis der USA zu gesunden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung