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Verfehlter Horvath

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(Theater in der Josefstadt, Wien) „Kasimir und Karoline“ ist eines der schönsten, der stärksten Stücke von ödön von Horvath. In der Inszenierung von Fritz Zecha legt sich die Traurigkeit wie fetter Ruß über Witz und Ironie, über Horväths Charme.

Dabei könnten die Darsteller jeder für sich hervorragend sein -würden sie nur etwas anders geführt. Heinz Marecek: Ein überzeugender, tragischer Kasimir. Elisabeth Danihelka: Eine frische, junge Karoline, deren Nettigkeit und Arglosigkeit die gesellschaftliche Bedingtheit ihrer berechnenden Aktionen um so deutlicher macht. Ludwig Hirsch: Als Schürzinger auch so einer, der sich fragen muß, wo er bliebe, würde er sich anders verhalten, als er sich verhält. Michael A. Schottenberg: Ein Merkl Franz, dessen brutale Fassade erst ganz am Ende durchsichtig wird. Sie könnten es sein, aber sie sind es nicht.

Doch das Versagen ist nicht dem Regisseur allein anzulasten. Denn Horväth wird nicht nur in der Josefstadt Opfer eines verfehlten Regiestils, der bleierne Schwere mit Ernsthaftigkeit verwechselt, Vergröberung mit Ironie, Peinlichkeit mit Unheim-lichkeit.

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