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Verfrühte Panik

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„Verfrühte Panik” nannte der Erzbischof von Canter-bury, Robert Runde, die Aufregung über einen Beschluß der jüngsten Generalsynode der Kirche von England, der als erster Schritt zur Priesterweihe für Frauen interpretiert werden kann.

In der weltumspannenden anglikanischen Gemeinschaft gibt es in einzelnen Teilkirchen schon seit 40 Jahren weibliche Priester. In der .Mutterkirche”, der „Church of England”, könnte diese Frage aber jetzt letzter Anstoß zur Zerreißprobe werden.

Die althergebrachte „Com-prehensiveness” dieser Kirche scheint gefährdet. Hinter diesem schwer übersetzbaren Wort steht — oder besser stand — die Tatsache, daß ,JLnglokatholiken” und reformatorisch gesinnte Christen, streng Bibelgläubige und „modernistische” Theologen in der ,J£irche von England” in einem gemeinsamen Vaterhaus zusammenleben konnten.

Bis Frauen in der ,J£irche von England” am Altar stehen dürfen, müßte aber noch viel Wasser die Themse hinunterfließen: Ein entsprechender Kirchenrechtsentwurf muß noch zweimal in die Generalsynode, mit vorheriger Diskussionsphase in den Diözesen, und dann ins Parlament.

Auch im Hinblick auf die Beziehungen zu Rom und zur Orthodoxie ist die Panik also verfrüht...

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