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Verführerische Meisterwerke

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(Residenzgalerie Salzburg; bis 1. September) Wassily Kandinsky, Franz Marc, Marc Chagall, Pablo Picasso, Constantin Brancusi, Fer- nand Leger und Robert Delaunay - die verführerische Liste von Mei- stern aus dem Guggenheim-Muse- um dient dazu, Salzburg und seinen Steuerzahlern das neue Museum im Nagelfluh des Mönchsbergs zu sug- gerieren. Dieser Versuch brachte Bilder nach Salzburg in einer Qua- lität, wie sie hier noch nicht zu sehen waren. Die geballte Kraft der Gug- genheim-Stiftung widerspiegelt Franz Marcs in Ellipsen und Drei- ecke auflösbares Bild „Stier", sein „Armes Land Tirol" samt Geiern auf abgestorbenen Bäumen scheint den Pleitegeier zu symbolisieren, der der Stadt über diesem Unter- nehmen drohen könnte.

Fernand Legers „Menschen in der Stadt" (1914) nimmt die Auflösung des einzelnen in der industriellen Massengesellschaft vorweg und kor- respondiert thematisch mit Robert Delaunays „Eiffelturm" und dem „Roten Turm" (beide 1911). Picas- so ist mit drei stilistisch zum Futu- rismus neigenden Arbeiten von 1911 („Landschaft bei Cevet", „Akkor- deonspielerin", „Flaschen und Gläser ") und späteren Blättern, etwa „Mandoline und Gitarre" von 1924, vertreten, Marc Chagall mit dem 1919 entstandenen „Paris durch das Fenster" und dem „Grünen Gei- ger" (1923/24). Bleibt noch ein eben- so apokalyptisch wie eschatologisch hoffendes Bild von Marc zu erwäh- nen, „Zerbrochene Formen" aus dem Jahr des Beginns des Welt- kriegs 1914.

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