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Verschmitzt und weise

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Manchmal sitzen Leute vom Theater beisammen, reden über Programme, debattieren über Stile, sind mit kleinen Eifersüchteleien beschäftigt - da erdröhnt plötzlich eine von mannhafter Empörung getragene Stimme, und, siehe da, die Eitelkeiten ziehen sich zurück. Stumm sitzen sie da, die theatralischen Helden. Die Stimme aber spricht kurz und genau das wohl überlegte Urteil, streng, aber nur scheinbar ernst Eine gewisse Heiterkeit schwingt mit, eine feine Spur von Selbstspott. So ist es jedesmal, wenn Karl Maria Grimme das Wort ergreift.

In Wort und Schrift versucht Karl Maria Grimme, die Tiefe auszuloten, die Geheimnisse der Kunst zu begreifen. Seine Leidenschaft entzündet sich an den verschiedensten Themen des Theaters immer wieder. Seine Dialoge, auf der Bühne vorgetragen, haben ein klar sichtbares Ziel ethischer Art. Seine theoretischen Schriften formulieren die Skepsis eines modernen Humanismus.

Karl Maria Grimme, der suchende Mensch, der Verkünder, erhält in diesen Tagen das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Er, der FURCHE seit vielen Jahren treu, war der schönen Auszeichnung längst würdig. Wir wollen unseren Mitarbeiter beglückwünschen, in der Hoffnung, er bleibe für dieses Blatt in guter Gesundheit noch lange tätig.

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