Im April dieses Jahres wird in Kalifornien ein Kind zur Welt kommen, das von seinen Eltern -gezielt-für eine lebensrettende Funktion gezeugt wurde. Die 17jährige Tochter der Familie leidet an einer tödlichen Leukämieerkrankung.
Und nur das Knochenmark des künftigen „ Spender-Babys " kann, so versichern die Ärzte, dem Mädchen eine Chance auf Heilung geben. Die moderne Medizin, insbesondere die Molekularbiologie, gibt ihr Hoffnung auf ein normales Leben.
Heiligt hier also der Zweck die Mittel? Wer vermag da den Eltern böse Absicht zu unterstellen?
Sollte ihre kranke Tochter dennoch sterben, so bliebe ihnen - nach eigener Aussage -noch das andere Kind. Auch wenn sie es ursprünglich gar nicht wollten. Wie wird sich dieser Säugling aber später einmal begreifen, wenn er vom „Zweck" seiner Geburt als „Spender-Baby" erfährt?
Die Fortschritte der Medizin und Wissenschaß laufen heute längst jeder ethischen Diskussion und Gesetzgebung davon. Wissenschafter in New Orleans gestanden, daß bei früheren Fällen ernsthaft die Abtreibung erwogen wurde, falls ein „Spender-Baby" nicht die erwarteten Eigenschaften aufwies. Die Brisanz der Problematik wird hier augenscheinlich.
Babys als gezüchtete Organlieferanten? Heute keine Utopie mehr.
Die Würde und Integrität der menschlichen Person widerspricht aber jeder unmittelbaren Ver-„zweckung". Auch wenn sie mit besten Absichten geschieht.