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Weiterdenken

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Wohltuend hebt sich von moder- ner und postmoderner Betriebsam- keit „selbst in den philosophischen Produktionen" einBüchlein ab, mit dem die Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg das „Weiter- denken" wichtiger Philosophien dieses Jahrhunderts dokumentiert.

Fünf Vorträge zum hundertsten Geburtstag von Martin Heidegger stimmen weder Apotheosen noch Polemiken an, wie man sie im Jubi- läumsjahr 1989 allenthalben ver- nehmen mußte; vielmehr üben eine Professorin und vier Kollegen auf Philosophen-Lehrstühlen in Frei- burg, Mainz und Halle-Wittenberg, in Rom und Paris „Sicheinlassen auf Heideggers Sache", indem sie diese behutsam in Bezug setzen zu Systemen von Immanuel Kant, Friedrich Hegel oder Karl Marx, zu Ansätzen von Zeitgenossen wie Ludwig Wittgenstein, Theodor W Adorno, Jean-Paul Sartre oder Maurice Merleau-Ponty sowie zu nachdenklichen Versuchen der Ge- genwartsphilosophie.

Das so geführte „denkende Ge- spräch" vermag gegen die „Atem- losigkeit" unserer Zeit eine Ahnung von Gelassenheit zu vermitteln, durch die vielleicht doch der „lange und gewaltlose Blick" auf die Ar- beit des Denkens und ihre Inhalte abseits von allem Streit um Welt- an-schauungen gelingen könnte.

MARTIN HEIDEGGER WEITERDENKEN. Herausgegeben von Albert Raffelt. Verlag Schnell & Steiner, München/Zürich 1990.128 Seiten, öS 178,20.

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