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Weltpolizist im Dilemma

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Weltpolizist zu spielen ist heute schwierig wie eh und je. Diese Erfahrung machen die USA gegenwärtig in der Golf- krise. Wo immer Polizisten noch dreinschlagen (müssen/zu müs- sen glauben), schaut es nachher wüster aus als vorher. Das haben die im UNO-Auftrag handeln- den Vereinigten Staaten in Korea vor genau 40 Jahren, das haben sie später in Vietnam zur Kenntnis nehmen müssen.

Die „Weltgemeinschaft" hat offenbar daraus gelernt. Trotz Solidarität bei der Durchset- zung der UNO-Sanktionen ge- gen Saddam Hussein, wird im Nahen Osten rege verhandelt.

Für einen Gegenschlag im Ge- folge der irakischen Kuweit- Invasion war die militärische Kapazität des Weltpolizisten vor Ort zu klein, ein Präven- tivschlag der - mehr als zwei Monate nach dem Einmarsch - auf mehr als 200.000 Mann an- gewachsenen amerikanischen Truppen wäre kontraproduk- tiv.

Die USA können jetzt eigent- lich nur mehr die Sanktionen absichern. Und warten. Wie die „Weltgemeinschaft". Lösungen werden nur in kleinen Schrit- ten, nicht in Paketen, die sämt- liche Nahostprobleme ver- schnüren, erreichbar sein.

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