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Wertpapiere der Ästhetik

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(Galerie Gabriel, Wien 1., Seilerstätte 19; bis Februar 1988) Sonne, Mond und Sterne, Pflanzen, Tier und Mensch, oder nur deren Augen leuchten in den primären reinen Farben Gelb, Rot, Blau und Grün mit dicken schwarzen Silhouetten — vom Stein auf weißes Papier gedruckt—dem Betrachter entgegen. Einfaches Glück und reine Freude, wie sie eigentlich nur Kinder empfinden, strahlen aus Joan Miros Bildern. „Jedes Staubkorn“, sagte der Künstler selbst, „hat eine wundervolle Seele. Aber, um sie zu verstehen, muß man den religiösen und magischen Sinn der Dinge wiederfinden, den Sinn des primitiven Menschen.“

Die Ausstellung präsentiert besonders attraktive Farblithographien Miros aus den Jahren 1952 bis 1978, als sich der Meister, der 1893 bei Barcelona geboren worden war, nach fruchtbaren Jahren in Paris, in Palma de Mallorca niedergelassen hatte. Vielleicht erklärt der Wohnort ihres Schöpfers die mediterrane Sinnesfreude und Heiterkeit der Blätter. Neunzigjährig starb Joan Miro auch auf dieser Mittelmeerinsel.

Hatte Aloys Senefelder um 1800 rein technisch das Verfahren des Steindrucks erfunden, so war es 1885 Henri de Toulouse-Lautrec, der den Druck mit Farben zu höchster künstlerischer Reife entwickelte. Miro wurde neben Picasso zu einem der experimentierfreudigsten Schöpfer dieses Mediums.

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