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Wien — Traum und Legende

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(Tanz'86; Gastspiel des Balletts des XX. Jahrhunderts, Brüssel, in der Wiener Staatsoper) Unter dem Titel „Wien, Wien, nur du allein“ zeigte das Ballett aus Brüssel eine Tanzcollage über Wien. „... ein Traum, eine Hoffnung, die Gefangene ihrer Legende“, schreibt Choreograph Maurice Bejart dazu im Programm. Bejart teilt sein zweistündiges Ballett in zwei Teile: „Heil! dem Unbekannten“ und „... versinken, höchste Lust!“

Die Tänzer stellen Menschen dar ohne Hoffnung, ohne Natur, es bleibt ihnen allein die Musik, und Wien ist deren Essenz. Ein Paar in Frack und Ballkleid beginnt sich zu drehen zur „Schönen blauen Donau“, ein zweites, Mar-cia Haydee und Jorge Donn, in grauer Trainingskleidung mit härteren Bewegungen, stellt seine Beziehung dar. Langsam füllt sich die Bühne mit zwölf Tänzern.

Bejart stellt skurrile Szenen — so läßt er drei Engel in Lederhosen tanzen, ebenso choreogra-phiert er ein meisterhaftes Solo zu Schuberts „Lindenbaum“. Verwickelte Dreierbeziehungen lösen sich am Schluß, wenn alle Tänzer zum Donauwalzer mitschwingen. Sind wir hier in Wien etwa doch im Himmel?

Es gibt keinen Handlungsablauf, aber interessante Szenenfolgen. Dabei verwendet Bejart Musik von Haydn, Mozart, Strauß, Schönberg oder Webern. Den Tänzern und dem Choreograph gelang ein großer Abend.

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