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Wo heißes Wasser noch nicht selbstverständlich ist ...

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Ab 1. Dezember werden die ÖBB-Tarife um durchschnittlich vier Prozent angehoben. Daß damit nicht unbedingt gleich auch das Service verbessert wird, können treue Bahnkunden zu ihrem Leidwesen immer wieder bestätigen.

Ein furche-Bahnerlebnis - von Wien nach Attnang-Puchheim: „Leider gibt es keinen Kaffee und keine heißen Getränke ...” - verkündet die freundliche Stimme des Zugbegleiters, wahrend der IC 564 den Wiener Westbahnhof verläßt. Der Grund, der sich täglich auf derholt: Die modernsten und „neuesten Speisewaggons” der OBB (die Waggons der Beihe 33.000-33.007) haben technische Probleme.

Trotzdem sind sie im Dauerbetrieb. Die ÖBB-Verantwortlichen wissen darum, verweisen jedoch auf mangelnde Beparaturmöglichkeiten, da seit Einführung des „NAT” diese Waggonserie „praktisch rund um die Uhr” im Einsatz ist. Speziell ein Waggon der Speisewagenserie bereitet der ÖBB-Maschinentechnik Sorgen: „Wir tun, was wir können -aber es tritt ständig ein neues Problem auf.”

Die Betreibergesellschaft „Wanicht aber für Technik und Wartung der Speisewagen zuständig ist — bestätigt die Wahrnehmungen der furche: „Das ist ein sensibles Thema, das uns immer wieder Probleme macht. Wir müssen immer wieder feststellen, daß technische Pannen auftreten: Im Stand funktioniert alles, während der Fahrt gibt es dann Probleme.” Oft sei es nur unter großem persönlichen Einsatz der „WagonsLits”-Mitarbeiter möglich, ein Mindest-Service aufrecht zu erhalten.

Nicht nur am 6. November wußte die „Neue Bahn” Bat und Hilfe. In St. Pölten eilten zwei Damen mit

Speisewaggon und - eine Viertelstunde später gab es schon „heißen” Kaffee und Tee. Höhepunkt dieser guten alten „Dampf-Zeit”: Ein Bahn-Techniker betritt um 11 Uhr 32 in Linz den Speisewaggon, schüttelt mehrmals den Kopf, schraubt ein „bisserl herum” (O-Ton-Speise-waggon-Kellner) und verläßt nach rund zehn Minuten vergeblicher Bemühungen wieder den Waggon.

Probleme gibt es bei dieser Speisewagenserie nicht nur mit dem Heißwasser und der Druckpumpe, sondern auch mit der „Laufruhe -die Modernisierung soll nicht nach dem letzten Stand der Technik er-

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