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„Wohlstand durch Mut“

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Die innerparteiliche Diskussion über das neue wirtschaftspolitische Programm der Christlichen Volkspartei (CVP) im belgischen Flandern ist nach der Unterbrechung durch die diesjährigen Parlamentswahlen inzwischen wieder aufgenommen worden. Am 17. und am 18. Dezember soll der Parteikongreß in Loewen-Louvain darüber beschließen, ob die unter dem Titel „Wohlstand durch Mut“ erarbeiteten Gedanken geeignet sind, als langfristig gültige Grundsätze anerkannt zu werden.

Die Neuformulierung war auch deswegen notwendig geworden, weil die CVP seit den Wahlen vom März 1974, Oktober 1976 und April 1977 über 30.000 neue Mitglieder hinzugewonnen hatte. Mit nunmehr 132.000 Mitgliedern ist die CVP in Flandern die stärkste politische Partei. In den letzten Wochen sind die Bezirksparteivorstände, Fachausschüsse und Arbeitsgruppen neu gewählt worden. An den Vorberei tungen für den ersten programmatischen Kongreß der Europäischen Volkspartei (EVP) am 1. Dezember in Brüssel sind viele Mitglieder der CVP und ihrer wallonischen Schwesterpartei PSC beteiligt. Die straffe und dynamische Parteiorganisation bietet, in Verbindung mit der Jugendorganisation, die Gewähr für einen reibungslosen Ablauf des EVP-Kongresses, der gewiß auch dem CVP-Kongrcß in Loewen-Louvain entscheidende Impulse verleihen kann. Denn das jetzt vorliegende Konzept des wirtschaftspolitischen Programms der CVP enthält noch zu viele Elemente glücksverheißender Formulierungen der Rufer nach einer „Neuen Internationalen Ordnung“, hinter der sich öde Gleichmacherei, Leistungsbestrafung und Funktionärsherrschaft verbirgt. Ein flämisches Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft wäre ein Gewinn für Europa. Die CVP darf Tindemans nicht allein lassen.

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