Mit Justizminister Dr. Broda ist gut reden, das schließt aber keineswegs aus, daß dem guten Gespräch die ungute Tat folgt. Da hat der Konsensminister in einem langen Gespräch mit dem Katholi-sehen Familienverband versichert, daß ihm die automatische Scheidung nach einer bestimmten Frist der Zerrüttung einer Ehe keineswegs eine zwingende Forderung sei; nein, er habe Vertrauen zur Redlichkeit und Fähigkeit der Justiz, die Gründe für und gegen dieBerechtigung und Notwendigkeit einer Scheidung gewissenhaft abzuwägen. So das Gespräch. Und dann kehrt im „Konsens“-Entwurf die
Delegationschefin des österreichischen „Friedensrats“ klingt wie eine Herausforderung an das tauben-hafte Gegurr ihrer Vor- und Nachredner.„Kreisky“, fährt Frau Grund-böck fort, „Kreisky hat zu dem Raubmordwerkzeug keine Stellung bezogen, das Parlament nicht und auch die Regierung nicht.“ Beifall rauscht auf.„Kreisky s Verhalten“, wieder Beifall, „Kreiskys Verhalten sollte man heute als unmoralisch bezeichnen.“ Der Konsonant rollt weiter über die Delegierten aus über 30 Ländern hinweg, über Daniel Ellsberg und die Pentagon-Papers, über die bulgarische Delegation und
Neben den schwierigen sozial-ökonomischen Problemen, deren Lösung in der Regierungserklärung vom 16. Jänner mit zurückhaltenden Formulierungen angeschnitten worden ist, steht die neue niederländische Regierung des Ministerpräsidenten van Agt gleichzeitig vor der Aufgabe, ihre verteidigungspolitische Position deutlich zu markieren.Als wirtschaftlich leistungsfähiger Bündnispartner haben die Niederlande im westlichen Rücken der Bundesrepublik Deutschland und in der europäischen Nordflanke der NATO wichtige Verteidigungsaufgaben zu erfüllen. Die Qualität der einsatzfähigen
Die innerparteiliche Diskussion über das neue wirtschaftspolitische Programm der Christlichen Volkspartei (CVP) im belgischen Flandern ist nach der Unterbrechung durch die diesjährigen Parlamentswahlen inzwischen wieder aufgenommen worden. Am 17. und am 18. Dezember soll der Parteikongreß in Loewen-Louvain darüber beschließen, ob die unter dem Titel „Wohlstand durch Mut“ erarbeiteten Gedanken geeignet sind, als langfristig gültige Grundsätze anerkannt zu werden.Die Neuformulierung war auch deswegen notwendig geworden, weil die CVP seit den Wahlen vom März 1974, Oktober 1976 und
Um sich mit demokratischen Apparaturen vertraut zu machen, reiste eine jugoslawische Delegation kürzlich ins ferne Holland und wurde dabei alsbald mit der ganzen Fülle von Funktionsstörungen konfrontiert, die sich in den Niederlanden aus den rund 160 Tagen vergeblicher Regierungsbildung ergeben hatten. Die Jugoslawen erlebten, wie Joop den Uylfür eine Rede vor dem Parteirat keinen Beifall erhielt, hatten sichtlich Mühe, die Parteienwelt der Holländer zu begreifen, und zeigten sich am Ende ihres viertägigen Besuches doch nicht ganz so zufrieden, wie sie es gerne im Hinblick auf das
Der Fakultätsrat der Reichsuniversität Groningen hat kürzlich dem Universitätsrat vorgeschlagen, dem Herrn Dutschke (37) eine Teilzeitbeschäftigung für wenigstens drei Monate zu gewähren, damit er anstelle des schwer erkrankten Professors Harmsen doziere. Dr. Dutschke hat bereits verlauten lassen, er wolle sich in Groningen ausschließlich mit Lehre und Forschung, nicht jedoch mit Politik befassen.Während seiner Aktivistenzeit als rebellierender Studentenhäuptling war Dutschke in einigen Ländern Europas zur persona ingrata erklärt worden. Noch im vergangenen Jahr hatte er dadurch in
Am 23. Mai wird die feierliche Überreichung des Karlspreises an den britischen Lordsiegelbewahrer Edward Heath in Aachen stattfinden. Der Preis wurde von der Stadt Aachen zum erstenmal im Jahre 1949 verliehen, und zwar für Verdienste um die Einheit Europas. Daß die Verleihung des Preises bereits zweimal an Engländer erfolgte, erscheint nicht nur sachlich gerechtfertigt, sondern hat vielleicht auch eine gewisse historische Berechtigung, denn der Beginn der kulturellen Zusammenarbeit zwi-schen England und dem Kontinent geht zurück bis auf die Zeit Karls des Großen. Während eines Zeitraums