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Worte für Bilder

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Analog zu Igor Strawinskys Komposition „Bilder einer Ausstellung“ setzt Wieland Schmied Impressionen, die er von Kunstwerken und bei Begegnungen mit Künstlern gewonnen hat, in Gedichte um.

Es ist das Versmaß mit seinem schlichten Pathos und dabei auch seiner größeren Freiheit, das einem gemalten oder plastisch geformten Kunstwerk oft in einem höheren Sinne gerecht wird, als dies eine gewöhnliche Kunstkritik zu erreichen vermag.

In kongenialer Weise findet der Kunsthistoriker Wieland Schmied, der sich bereits 1954 mit Günter Grass den Lyrikpreis des Süddeutschen Rundfunks teilte, Worte für „Die Dinge des Renė Magritte“, für die imaginäre Beziehung zwischen Constantin Brancusi und Ezra Pound, zwischen Max Ernst und Caspar David Friedrich, zwischen James Ensor und Wassily Kandinsky.

Keine kunsthistorische Analyse aber könnte dem emotionalen und spirituellen Gehalt des gemalten Schreis des Entsetzens in Francis Baeons Bildnis „Papst Innozenz X. (Nach Veläsquez)“ 1953, näher kommen als des Autors Worte:

„Doch als er / die Welt sah / in die der Maler / ihn wies / begann er zu schreien / Er erkannte sie als SEIN Werk“

SCHACH MIT MARCEL DUCHAMP UND ANDERE GEDICHTE FOR KÜNSTLER. Von Wieland Schmied. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1980. 70 Seiten, öS 138,60

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