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Ein unvorstellbares Leid

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Ich werde das Bild von dem kleinen schwarzhäutigen Buben, der ■ sich hilfesuchend an seine sterbende Mutter kuschelt, nicht vergessen. Er muß so alt wie mein Enkel gewesen sein. Dieser persönliche Bezug zum unsagbaren Elend der Flüchtlinge aus Buanda erleichtert, daß Betroffenheit entsteht. Zu unvorstellbar ist ansonsten das Leiden dort, einfach nicht zu fassen. Und zu oft sind wir mit herzzerreißenden Bildern bombardiert worden, live aus Krisengebieten: aus Kroatien, Bosnien, Somaha... Die Medien erwecken den Eindruck, wir lebten in einem „Weltdorf'. Nur - im Dorf kann man zu Hilfe eilen, trösten... Im Weltdorf nicht. Da bleibt nur die Spende als Ventil der Betroffenheit. So wichtig sie auch ist, sie bewahrt nicht vor Abstumpfung und Resignation. Sie gilt es zu bekämpfen.

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