Glücksgeister

Laut einer neuen Studie der Universität de Vigo in Spanien ist die glücklichste Zeit eines Menschen zwischen dem 30. und dem 34. Lebensjahr. In dieser Zeit erleben die meisten Menschen die längsten „Glücksphasen“. Die Kindheit hingegen war für die Generation der befragten Europäer, alle zwischen 1928 und 1958 geboren, keine besonnene Zeit. Für die Wissenschafterin Begona Alvarez, die die Studie durchgeführt hat, lässt sich dies mit den schweren Zeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erklären. Nach Wirtschaftskrisen und Kriegen konnten sich viele in ihrem 30. Lebensjahr ein neues, besseres Leben aufbauen. Auch Elternschaft beflügelt so manchen Frohgeist. Und jetzt? Mit meinen 33 Jahren fühle ich mich unter Druck gesetzt. Wie bitte soll ich mitten in einer Pandemie meine Glücksgeister beschwören? Mit Yoga? Selbstachtungsseminaren? Ich lasse mein Glück lässig warten und blicke nach Kalifornien. Forscher der UCLA haben 2018 nämlich herausgefunden, dass wir erst in unseren 50ern, 60ern und 70ern den Glücksolymp besteigen. Je älter, desto glücklicher also. Gefällt mir. Bis ich 50 bin, sollte sich die Pandemie doch erledigt haben – und Glücksstudien hoffentlich auch.