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Die Bayern wollen sich im Weltall breit machen. Dies verkündete jüngst Ministerpräsident Söder auf Twitter. „Bavaria One“ nennt sich die Mission, 30 Millionen Euro soll sie kosten. Söder, der nach eigenen Angaben selbst gerne Astronaut geworden wäre, wird nun verspottet. Vor allem von den Preußen. Die Nordlichter haben ja keine Ahnung! Es war doch klar, dass den Bayern irgendwann der Geduldsfaden reißt und sie sich auf den Weg gen Himmel machen. Schuld ist „Aloisius“. Genauer gesagt „Engel Aloisius“. Seine von Ludwig Thoma geschriebene und im Jahre 1911 veröffentlichte Geschichte kennt im Freistaat jedes Kind. Sie handelt vom Bahnhofsdienstmann Nummer 172 – Alois Hingerl –, den der Schlag trifft und der im Himmel landet. Doch dort weiß er sich nicht zu benehmen, sodass ihm Petrus höchstpersönlich einen Sonderposten zuteilt: Er soll der bayerischen Regierung regelmäßig göttliche Ratschläge übermitteln. Aber schon die erste Sendung nach München scheitert. Denn: Aloisius kehrt ins Hofbräuhaus ein, trinkt Maß für Maß, vergisst seinen Auftrag. Die göttliche Botschaft ist bei den Bayern bis heute nicht angekommen. Die Weltraum-Mission ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung.

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