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Zweimal Schubert

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Viele, die verklärt „Schubert” hauchen, denken nur an Musik, wie sie im „Dreimäderlhaus” vermarktet wurde. Der wahre Schubert war kein Künstler des Biedermeier, und eine tragische Gestalt war er noch dazu: Das Ringen um die wirtschaftliche Selbständigkeit eines freischaffenden Künstlers führte trotz zeitweilig lukrativer Honorare für seine Lieder nie zum Ziel, seine erste tiefe Liebe blieb wegen seiner Armut unerfüllt, neben Rossini auf der einen und Beethoven auf der anderen Seite war nur Platz für kleine Erfolge. Mit diesem modernen Schubert-Bild eröffnet der Verlag Böhlau seine Reihe österreichischer Lebensbilder.

Der große Sänger und geniale Liederinterpret Fischer-Dieskau skizziert in einem zweiten Schubert-Buch den Lebenslauf des Komponisten und behandelt dessen Lieder in diesem Rahmen chronologisch. Dazu hat er viele feinsinnige Beobachtungen und auch Hinweise für die Interpretation. Im Streit, ob Schubert mehr

Werkzeug der Intuition oder bewußt konzipierender Künstler war, steht er, ganz im Geiste der modernen Sicht, auf der Seite derer, die letzteres vertreten.

FRANZ SCHUBERT IN SEINER ZEIT. Von Ernst Hilmar. Hermann Böhlaus Nachf., Wien-Köln-Graz, 1985. 143 Seiten, geb., öS 196,-.

AUF DEN SPUREN DER SCHUBERTLIEDER. Von Dietrich Fischer-Dieskau. dtv/Bärenreiter, München-Kassel-London-Basel, 5. Auflage, 1985. 371 Seiten, Tb., öS 99,90.

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