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Chopin und die junge Generation

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„Die verschiedenen Arten, Chopin zu spielen", hätte man das von der Gesellschaft der Musikfreunde im Verein mit der Österreichisch-Polnischen Gesellschaft veranstaltete Konzert der österreichischen Teilnehmer am Ersten Internationalen Pianistenwettbewerb in Warschau be. zeichnen können, denn jeder der fünf jungen Küntler suchte, mit gediegenem technischem Können ausgerüstet, auf seine Art, nach seinem Wesen und Temperament an den Genius Chopin heranzukommen. Dies ist zunächst ein Erfolg: nichts Verkrampftes und Verkünsteltes trat in Erscheinung und, was mehr wiegt: nichts Nachgeahmtes, Nachempfundenes. Diese, Generation hat ihr eigenes Verhältnis zu Chopin und beweist damit dessen unverminderte lebendige Wirkungi Wenn Walter Kamper das balladeske, Friedrich Egger das verhalten-lyrische und Eva Wollmann das rhythmisch-tänzerische Element in den Vor-. dergrund ihrer Wiedergabe stellten, während Inge Mayerhofer und Paul Badura-Skoda, vom Tonkünstlerorchester unter Felix Prohaska vorbildlich. begleitet, im e-moll-, beziehungsweise im f-moll-Konzert vom Rhapsodischen her dem großen Fresko zustrebten (was besonders Badura.

Skoda kraftvoll gelang), wollen wir, dieser oder Jener Art den Vorzug gebend, gleichwohl keine Wertung vorausnehmen, vielmehr den jungen, mutigen Künstlern an der entscheidenden Stätte, an der sie gewiß keinen leichten Stand haben werden, viel Erfolg wünschen, der immer ein österreichischer sein wird, und uns mit ihnen an der Vielfalt junger heimischer Leistung erfreuen, die sich auch in diesem Konzert überzeugend darbot und vom Publikum mit lebhaftestem Beifall bedankt wurde.

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