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Der Vorschlag an die christlichen Religionsgemeinschaften

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Die von der Custodie der Terra Sancta herausgegebene und von dem päpstlichen Delegaten unterstützte, der Weltöffentlichkeit vorgelegte Planschrift gibt mit der an die ganze Christenheit gerichteten Einladung zum gemeinsamen Neuaufbau der Grabeskirche auf diese Fragen die einzig möglich erscheinende Antwort durch den Vorschlag, der für alle bisher an der Graheskirche beteiligten kirchlichen Gemeinschaften eine unendlich bessere Teilhaberschaft an dem zentralen Heiligtum schaffen würde und im gleichen Geiste auch für die Protestanten eine Berücksichtigung vorsieht Ausdrücklich werden die Anglikaner und Lutheraner genannt. Ein zu vereinbarendes Regulativ soll die Rechtsverhältnisse aller kirchlichen Partner einverständlich ordnen; eine Eigentümergenossenschaft soll für die künftige Verwaltung und Betreuung des Heiligtums mit Aussdiluß aller staatlichen Vormundschaft sorgen.Die Kosten werden von jedem Bauteilnehmer füs seinen ausschließlidien Besitz und für die gemeinsamen Bauteile von allen pro rata parte getragen.

Die Ausführung des Planes setzt inmitten der Altstadt von Jerusalem die Freilegung einer großen Fläche, die Niederlegung eines altorientalischen Bautengedränges, von Wohnstätten, Kaufläden, Magazinen voraus, einen zweifellos erheblichen Aufwand für Grundablösungen, auch für die beiden kleinen Moscheen, die in dieser Area ihre Minarette erheben.

Ein Bauvorhaben größten Stils, das die technischen Projektanten des Planes, die Venediger Architekten Luigi Marangoni und Antonio Barluzzi, mit Planskizzen und zahlreichen, die Berücksichtigung der verschiedenen Riten verdeutlichenden Tafelbildern illustrieren. Es gibt keinen großen, Eingealtertes umstürzenden Plan, der nicht Einwänden begegnen würde. Auch gegen diesen werden sich Bedenken verschiedener Art und Herkunft erheben. Die Programmschrift sieht sie voraus und widerlegt sie.

Das Konzept des Planes ist von solcher Kühnheit und Reichweite, daß der Christ um die Gnade seiner .Verwirklichung bitten muß. Ein Völkerbund der

Christenheit soll ihren vielhundertjährigen '“ Kreuzweg zum Grabe des Erlösers durch eine gemeinsame große Tat beenden, herbeiführen eine Anastasis der Christenheit, eine Auferstehung zu einem neuen Geist der Liebe.

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