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Europäische Geistigkeit in Wien

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Wenn heute,ein Jahr nach dem Ende des zweiten Weltkrieges, der die geistige Einheit Europas zu' erschüttern drohte, von Wien aus bereits die Fäden zu den geistigen Zentren des Auslandes gesponnen werden und führende Persönlidikeiten des internationalen Kulturlebens wieder nach Wien kommen, um hier vor einem Forum geistig aufgeschlossener Menschen zu sprechen, so ist dies nicht zuletzt das Verdienst der österreichischen Kulturvereinigung. Mit einem wagemutigen Optimismus ist die Vereinigung darangegangen, ein großzügiges Programm von Veranstaltungen zu entwerfen, die dem Wiener Kulturleben in den letzten zehn Tagen des Mai ihren Stempel aufdrücken werden. Wien soll in diesen Festtagen der Kulturvereinigung eine Reihe bedeutender ausführender Musiker Europas kennenlernen. Besonderes Interesse dürfen aber die großen wissenschaftlichen Vorträge beanspruchen, in denen so gewichtige Themen wie „Die Bedeutung der Antike für . die Gegenwart“ (Professor Olof Gigon, Freiburg, Schweiz), „Materie, Magie, Religion, Kunst und Geschichte“ (Professor Karl Swoboda, ehedem Prag), die „Verantwortung des Theaters“ (Direktor Hans Wäl-terlin vom Zürcher Schauspielhaus) und „Die neueren Ergebnisse der Atomforschung“ (Professor Paul Gombas, Budapest) behandelt werden sollen. Ein internationales Fest des europäischen Geistes, dies sollen, allen Schwierigkeiten des Tages zum Trotze, die Festtage der Kulturvereinigung werden, eingedenk des Berufes Wiens, den europäischen Gedanken zu pflegen und die Nationen auf das Gemeinsame hinzuweisen.

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