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Oratorium als Gabe

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Der Republik Österreich1 wurde die Ehre zuteil, den Zyklus jener zehn Tage dauernden Feierlichkeiten einzuleiten, die anläßlich des goldenen Priesterjubiläums von Johannes Paul II. im Vatikan in den vier Haupt-Ra-siliken Roms stattfinden. „Der Messias”, das nach zweieinhalb Jahrhunderten zum Mythos gewordene Oratorium, das Georg Friedrich Händel während seines langen Londoner Aufenthaltes komponierte, wurde gekürzt und ohne Rezitative von dem Salzburger Orchester „Camerata Aca-demica” und dem Linzer Mozart-Chor unter der Leitung von Franz Welser-Möst zur Aufführung gebracht. Eine schönere Gabe konnte zu diesem Anlaß wohl kaum gewählt werden, da dieses Werk „die musikalische Nacherzählung des geheimnisvollen Austausches des Fleisch gewordenen Wort Gottes ist und der Priester Diener des Erlösungswerkes Christi”, wie derPapst in der Sala Nervi während seiner auf deutsch gesprochenen Dankesrede zum Ausdruck brachte. Außenminister Wolfgang Schüssel stellte den jungen Dirigenten, die Solisten - den schwedischen Sopran Lisa Larson, die argentinische Altistin slowenischer Herkunft, Rer-narda Fink, die Österreicher Kurt Azesberger (Tenor) und Anton Scharinger (Baß) - und die österreichische Delegation unter Christoph Cornaro -unserem Botschafter beim Heiligen Stuhl - dem Heiligen Vater vor. Schüssel hatte am Vortag bei einer Privataudienz einen Pastoralbesuch in Österreich für 1998 vereinbart und auch Gespräche mit Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und dem italienischen Außenminister Lamberto Dini geführt.

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