6782983-1969_51_12.jpg
Digital In Arbeit

Protokoll über ein Jahrtausend

19451960198020002020

RECHTSGESCHICHTE DES MALTESERORDENS. Verlag Herold, 324 Seiten, S 432.—.

19451960198020002020

RECHTSGESCHICHTE DES MALTESERORDENS. Verlag Herold, 324 Seiten, S 432.—.

Werbung
Werbung
Werbung

Dem Malteserorden, gegründet vor fast 900 Jahren, ist das Einmalige gelungen, durch all die politischen und sozialen Umwälzungen, welche die Jahrhunderte mit sich gebracht haben, seine Rechtspersönlichkeit ebenso wie sein Wesen und seine sozialen, karitativen Funktionen zu erhalten und den jeweiligen Umständen weitgehendst anzupassen und weiterzuentwickeln.

Die Rechtsgeschichte einer Entwicklung, gewissenhaft und übersichtlich darzustellen, die uns den Schlüssel zu diesem Phänomen, daß der Orden der Ungunst der Verhältnisse niemals erlegen ist, vom Anbeginn als Spitalsbruderschaft 1063 bis zu seiner heute geltenden Rechtsordnung als Souveräner Malteser Ritterorden, ist gewiß eine schwierige Aufgabe. Waldstein ist es gelungen darüber hinaus ein sehr lesbares Buch zu schreiben, wo das Kunstgeschichtliche wichtiger Ordensbauten in Rhodos und Malta nicht zu kurz kommt, wo wir lernen, von seinen mustergültigen Spitälern, von der von den Arabern gelernten Medizin, die nunmehr auf der Or- densuniversitä gelehrt wurde, von den mächtigsten Festungsbauten, von seiner Flotte, kurz von all den vielen Sektoren, welche die Verfassung und Verwaltung der ältesten internationalen Organisation der Welt umfaßte.

Ein unentbehrliches Buch für alle, die sich über den Orden orientieren wollen aber darüber hinaus auch voll Interesse für jeden Historiker,, und auch für den Erforscher des Kirchenrechts. Dazu kommt aber noch die große Anzahl von denen, die sich mit den internationalen Organisationen und deren besonderen Problemen befassen. Auch sie können viel aus diesen Seiten lernen, von den einzigartigen Problemen und deren Lösung, die der Orden von alters hei bis in die neueste Zeit herauf aufzuweisen vermag. Insbesondere se; hier auf das Kapitel über die völkerrechtliche Stellung des Ordens hingewiesen, eines Souveräns, der sein Staatsgebiet gewechselt hat, von Rhodos nach Malta und heutzutage ln Rom, stellt diese Adoptabilität eine einzigartige Erscheinung dar Die gegenwärtige wie auch die künftige Rechtsentwicklung wird es verdienen mit Aufmerksamkeit verfolgt zu werden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung