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Rußlands Jahrhundert?

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Die Männer mit den Gasmasken sind sowjetische Politiker bei einer Luftschutzübung in Wologda zu Beginn der achtziger Jahre, und es heißt dazu im Bildband „Rußlands Jahrhundert”: Die Sowjets schienen wie besessen von der Vorstellung, die Amerikaner könnten sie angreifen...” Das Bild symbolisiert wie kaum ein anderes die Ängste, in die sich die Sowjetführer hineinmanövriert hatten und die sie hinderten, aus dem Wettrüsten auszusteigen. So wurde es, siehe den oberen Beitrag auf dieser Seite, zum ökonomischen Krebsgeschwür und einem Hauptfaktor ihres Unterganges. Freilich: Rußlands tiefsitzende Ängste hatten Gründe.

„Rußlands Jahrhundert”: Der ironische Titel eines Buches, das die Geschichte der Sowjetunion in ungewöhnlicher Weise zusammenfaßt: Ein großer Teil der zum Teil erschütternden Bilddokumente war völlig unbekannt. Sie zeigen Lenin, Trotzki, Stalin, sie zeigen Pasternak und andere Intellektuelle, den Schrecken der Revolution, die Greuel des Krieges, den Wiederaufbau. Der Text ist seriös.

H.B.

DAS JAHRHUNDERT RUSSLANDS 1894- 1994

Von Brian Moynahan. Bilriband. C. Bertelsmann Verlag, München 1994. 320 Seiten, zahlreiche Fotos, Ln., öS 609,-

Drei Generationen

In Mariazell spielte und spielt die Musik eine bedeutende Rolle. 1509 wird dort ein Florian Hofhaimer als „Meister beider Orgeln” genannt. 1750 taucht der erste „Widerhoffer” auf: Franz Xaver. Dem Siebenjährigen soll der junge Haydn zugehört und dann ein Solo gesungen haben. Einer seiner Söhne, Joseph, schuf ein angesehenes kirchenmusikalisches Oevre. Besonders erfolgreich war seine „Brandmesse” von 1828. Adolf Kollbacher ist mit dem vorliegenden Buch eine umfassende akribische Arbeit geglückt, die mit dem thematischen Katalog aller Widerhofer-Kompositionen gekrönt wird.

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