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Von Leopold I. zu Franz Joseph

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Kurze Zeit, nachdem aus der Feder des Kirchenhistorikers des St.-Pöltner Priestersemina'-s Professor Dr. Josef Wodka im Wiener Herder-Verlag eine ausgezeichnete Kirchengeschichte Österreichs erschien, legt der Tyrolia-Verlag Innsbruck den 3. Teil der Kirchengeschichte des früheren Ordinarius der Wiener theologischen Fakultät, Prälat Dr. Tomek, vor.

Prof. Tomek hatte durch Jahrzehnte an seiner Kirchengeschichte Österreichs gearbeitet. Der erste Band erschien bereits lange vor dem zweiten Weltkrieg, der zweite knapp nach Beendigung desselben, der dritte jetzt. Prof. Tomek selbst ist bereits 1953 gestorben. In den sieben Jahren, die der 3. Band auf sein Erscheinen warten mußte, sind einige wesentliche neue Werke zur Kirchengeschichte Österreichs erschienen, so insbesondere das vielbändige bedeutende Werk des Innsbrucker Jesuiten Maass über den Jc-sephinismus. Sollte das Werk von Prof. Tomek nicht bei seinem Erscheinen schon überholt 6ein, mußten diese Neuerscheinungen in das bereits vorliegende. Manuskipt eingearbeitet werden. Niemand geringerer als Prof. Hantsch unterwirf Sick der schweren Arbeit.

Denroc'i wird es kaum einen Rezensenten geben, der dem umfangreichen dritten Band uneingeschränkte Zustimmung wird zollen können. Auch die beste Bearbeitung konnte die vorhandenen Lfcken nicht völlig ausfüllen und alle inzwischen erschienene Literatur anführen. Dazu kommt noch, daß Prof. Tomek einer Generation von Historikern angehörte, die ihren Stoff anders darzustellen pflegte, als es die heutige Geschichtsschreibung zu tun pflegt. Uns Heutigen kommt die Art einer Darstellung, wie sie Prof. Tomek anwandte, oft etwas fremd vor. Dennoch wird auch der heutige und zukünftige Historiker, der sich mit der österreichischen Geschichte befaßt, immer wieder zu dem Werk von Prof. Tomek greifen müssen. Seine Kirchengeschichte stellt nämlich eine enorme Stoffsammlung dar, auf Grund deren es erst manchem Historiker möglich sein wird, sich mit dem einen oder anderen Gebiet der österreichischen Kirchengeschichte zu befassen bzw. von dem Stoff, den Prof. Tomek bietet, zu neuen Erkenntnissen voraneuschreiten. Gerade jene

Zeitabschnitte, die der Autor im vorliegenden Band behandelt — es sind die Zeiten des Barocks, Maria Theresias, des Josephinismus und des' Vormärz — müssen noch oft behandelt und dargestellt werden. Und alle Vorarbeiten zu diesen Werken können nur dankbar entgegengenommen werden. So haben sich der Tyrolia-Verlag und insbesondere auch . Herr Prof. Hantsch ein großes Verdienst durch die Herausgabe des Nachlaßwerkes eines der bedeutendsten Kirchewhietorikers Österreichs erworben.

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