Wie und warum wir träumen

Der Titel dieses Werks will nicht besagen, daß wir nie wieder so laienhaft-schlampig, so durch und durch unwissenschaftlich schlafen dürfen, wie wir es bisher zu tun pflegten. Der Untertitel berichtigt schon: „Wie und warum wir träumen . Schier endlos ist die Zahl der wissenschaftlichen Institute in den Vereinigten Staaten, die jahrelange Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet durchgeführt haben. Um nur einige zu nennen: Walter Reed Array Institute of Research in Washington, die School of Medicine der Yale Universität, US National Institute of Health, Maryland; auch in Montreal“ und“ in“ Oxford“ wurden Experimente durchgeführt. Der Verfasser hat sich von den maßgeblichen Professoren unterrichten lassen, hat ihre Schriften studiert und sich als Versuchsperson zur Verfügung gestellt. Das Resultat ist ein stilistisch knapp und gut verständliches Buch des populär-wissenschaftlichen Genres von der Art, die die Amerikaner so ausgezeichnet zustandebringen. Es ist unter anderem interessant, zu erfahren, welche Rolle in der späteren Forschung die Arbeit des österreichischen Neurologen Otto Pötzl gespielt hat, der im ersten Weltkrieg Experimente mit einem Tachistoskop durchführte, mit dessen Hilfe er das periphale Sehvermögen normaler Menschen studierte. Nachdem das an sich äußerst einfache Gerät vierzig Jahre hindurch in Vergessenheit geraten war, wurde es in den fünfziger Jahren zu einem unentbehrlichen Hilfsapparat. Nach der Lektüre des Buches ist es im übrigen mit den alten Behauptungen über schöne, traumlose Nächte, oder schwere Träume nach üppigen Mahlzeiten, endgültig aus.