Hunger durch Landraub

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Wer von Land Grabbing spricht, denkt in der Regel an indische Investoren, chinesische Staatskonzerne oder arabische Emirate, die sich fruchtbares Land in Afrika sichern, um dort Lebensmittel für die eigene Bevölkerung oder Monokulturen für die Herstellung von Agrartreibstoffen anzubauen. Ob in Kenias Tana Delta, wo China Millionen investiert, oder in Äthiopiens Provinz Gambela, wo eine Hungersnot befürchtet wird, wenn, wie geplant, die Wasserressourcen durch Intensivanbau ausländischer Konzerne überbeansprucht werden: der Ausverkauf von Bauernland hat sich seit der Lebensmittelkrise 2007 beschleunigt. Grain, eine kleine internationale NGO, die sich weltweit für Artenvielfalt und die Interessen von Kleinbauern einsetzt, hat über 400 Fälle in 66 Ländern dokumentiert. Das Interesse an Land stieg nicht zuletzt wegen der gestiegenen Nahrungsmittelpreise, die insbesondere importabhängigen Ländern Anlass zur Sorge geben, aber auch durch die Förderung der sogenannten Bioenergie. "Das Interesse der Investoren ist fokussiert auf Länder mit schwachen Regierungen", heißt es in einem Bericht der Weltbank aus dem Jahr 2010. (rl)

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