Volksbildner des "rechten Flügels"

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Ambitionen auf den Chefposten hatte Michael Ludwig schon lange. Nun wurde der amtierende Stadtrat für Wohnbau tatsächlich auch zum Hausherren für ganz Wien gewählt. Der am 3. April 1961 geborene Wiener übernahm den Stadtratsposten für Wohnen und Stadterneuerung 2007 vom späteren Kanzler Werner Faymann, der damals als Infrastrukturminister in den Bund wechselte. 2009 stieg er auch zum Vizebürgermeister auf, musste den Titel aber schon 2010 wieder an Neo-Koalitionärin Maria Vassilakou von den Grünen abtreten. Der Ressortchef propagierte Smart-Wohnungen, die klein, aber besonders effizient aufgeteilt sein sollen, und setzte auch auf Law-and-Order: Die Hausordnung wurde in den städtischen Wohnbauten zuletzt flächendeckend ausgehängt. Die Gemeindebauverwaltung "Wiener Wohnen" hatte aber auch selbst Erklärungsbedarf, etwa als über Fehlverrechnungen von Handwerksfirmen berichtet wurde. Bei Neu-Zuzüglern ließ Ludwig Strenge walten. 2015 wurde der Zugang zum städtisch subventionierten Wohnbau verschärft. Seither gilt die Regelung: Je länger man in Wien hauptgemeldet ist, desto weiter rückt man auf der Warteliste nach vorne. Auch Maßnahmen wie diese trugen dazu bei, dass der Floridsdorfer als Vertreter des rechten Flügels seiner Partei gilt. Zur FPÖ wurde Ludwig im Übrigen stets eine relativ gute Gesprächsbasis nachgesagt. Der studierte Politologe und Historiker ist auch Vorsitzender des Verbandes Wiener Volksbildung und damit Chef der traditionsreichen Volkshochschulen im Roten Wien.

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