Von Solferino bis Guantánamo

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Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (ikrk), 1863 gegründet, ist das älteste international tätige humanitäre Hilfswerk und die einzige Organisation, die im Humanitären Völkerrecht erfasst und als dessen Kontrollorgan genannt ist. Es ist neben dem Heiligen Stuhl und dem Souveränen Malteser-Ritterorden eines der wenigen originären nicht-staatlichen Völkerrechtssubjekte. Seine weltweiten Aktivitäten beinhalten: die Vermittlung zwischen Kriegsparteien, die Pflege von Verwundeten, die Suche nach Vermissten und den Besuch von Kriegsgefangenen und politischen Häftlingen - von Saddam Hussein bis zu den Häftlingen im us-Gefangenenlager in Guantánamo.

Der Genfer Geschäftsmann Henry Dunant rief das ikrk unter dem Eindruck der Schlacht von Solferino von 1859 ins Leben. Das ikrk sollte als "unabhängige, private und nicht-politische" Organisation alle Opfer von Kriegen versorgen - egal ob zivil oder militärisch und ungeachtet der Nationalitäten. Das Komitee versteht sich als "neutraler Vermittler". Bei seiner Mission stützt sich das ikrk auf die vier Genfer Konventionen von 1949 sowie deren zwei Zusatzprotokolle von 1977. Das Jahresbudget des ikrk liegt bei knapp einer Milliarde Schweizer Franken. Größter Geldgeber sind die usa. In über 60 Staaten ist das ikrk ansässig, in 80 Ländern ist es derzeit im Einsatz. Das Personal der Organisation besteht aus 12.000 Mitarbeitern.

Das ikrk stellt einen der beiden Zweige der internationalen Rotkreuz-Bewegung dar. Das andere weltweite Rotkreuz-Standbein bilden die nationalen Rotkreuz-Verbände, die in der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (ifrk) versammelt sind. Ihre Aufgaben umfassen die internationale Koordination der Hilfe von nationalen Gesellschaften für die Opfer von Naturkatastrophen und Notständen aller Art und die Hilfe für Flüchtlinge außerhalb von Konfliktgebieten.

Der Wahlspruch beider Rotkreuzorganisationen lautet: "Inter Arma Caritas" - "Inmitten der Waffen Nächstenliebe" und "Per Humanitatem ad Pacem" - "Durch Menschlichkeit zum Frieden". WM

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