Weniger CO2 kann nicht schaden

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Es ist müßig, darüber zu philosophieren, ob der frühlingshafte Winter der Beginn einer grundlegenden Klimaänderung oder bloß ein Einzelereignis ist - schließlich musste schon 1964 Schnee von den Bergen rund um Innsbruck zu den Rennpisten ge-bracht werden, um die Olympischen Spiele starten zu können. Bis wir eine verlässliche Antwort bekommen, ist es mit Sicher-heit zu spät das Ruder herumzureißen. Daher: Weniger CO2 ist besser als mehr. Weniger CO2 schadet niemandem, mehr CO2 möglicherweise uns allen.

Aber unsere Mobilität, unser Wirtschaftwachstum? Weniger CO2 muss weder weniger Mobilität noch weniger Wirtschaftwachstum heißen. Ein sparsames Auto zu fahren ist heute weder mit Einschränkungen für die Mobilität noch für die Sicherheit verbunden, und in Kalifornien zählen Sparmobile mittlerweile zu den Statussymbolen. Die grüne Revolution bietet der Wirtschaft viele neue Möglichkeiten.

Der Rest der Welt wird aufpassen müssen, dass er nicht just von jenem Land, das für die CO2-Misere maßgeblich verantwortlich ist, an die grüne Wand gedrückt wird - den USA. Während George W. Bush in seinen Reden noch die globale Erderwärmung negierte, begannen clevere Investoren in den USA schon massiv in die grüne Industrie zu investieren. Bürgermeister Michael Bloomberg will - ausgerechnet - New York zur "Ökostadt" machen, "unser" Governor Arnie Schwarzenegger den CO2-Ausstoß Kaliforniens aufs Niveau von 1990 (!) zurückführen.

Eine grüne Revolution braucht politische Rahmenbedingungen. Überlässt die Politik die Entwicklung der Shareholder Value-Fraktion, sind neue Fehlentscheidungen programmiert. Die Freude über ungeahnte Mengen von CO2 neutralem Biosprit aus Getreide darf nicht mit Nahrungsmittelmangel in der Dritten Welt erkauft werden.

Der Autor ist Generalsekretär des ÖAMTC

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