Die vom Linzer Bibelwerk konzipierte Ausstellung "Expedition Bibel" tourt gleich elfmal durch den deutschen Sprachraum. Bald kommt der 500.000. Besucher.
Der Besucher betritt den Ausstellungsraum. Auf einem Tisch stehen Schalen mit Gewürzen, von Rosmarin bis Weihrauch, alles zum Angreifen und Riechen. Außergewöhnlich ist nur, dass die Ausstellung "Expedition Bibel" diesmal bei den Minoriten in Wels stattfindet, dem schönsten Ausstellungsbau der Stadt: Das säkularisierte Kloster, in das auch Ausgrabungen aus der Römerzeit integriert sind, ist normalerweise die Welser Topadresse für Events und Ausstellungen aller Art. Zur Zeit entdecken an dieser Location große und kleine Besucher die Bibel "mit allen Sinnen".
Franz Kogler, selbst "studierter" Neutestamentler und Leiter des Bibelwerkes der Diözese Linz, hat die Ausstellung mit konzipiert und kann stolz darauf verweisen, dass demnächst der 500.000. Besucher die Schau begrüßt werden kann. In mittlerweile elffacher (!) Ausfertigung gibt es die Ausstellung, die durch Österreich, Süddeutschland und die Schweiz tourt. Auch auf der Kirchenmesse Gloria (vgl. Tipp unten) wird die "Expedition Bibel" zu sehen sein. - Pfarren oder andere Institutionen können die Ausstellung zeigen. Benötigt werden lediglich 150 Quadratmeter Platz (für kleine Raumverhältnisse gibt es auch eine "Lightversion" der Schau) und etwa 1000 Euro Mietgebühr. Ein Betrag, der im Allgemeinen im Rahmen der Möglichkeit derer, die sich für die Präsentation der Ausstellung interessieren, liegt.
Der Erfolg der Schau liegt tatsächlich am Konzept größtmöglicher Ganzheitlichkeit: Alle Sinne sind angesprochen, dabei wird aber keineswegs bloß ein biblischer Wohlfühlparcour, sondern in allen Facetten Wissen vermittelt - auch spielerisch.
Wie "biblische" Pflanzen aussehen bzw. ausgesehen haben, aus welchen Büchern die Bibel besteht, wie Musikinstrumente der Bibel funktionieren, daneben Gegenstände aus dem damaligen und heutigen Leben der Juden. Auf Schautafeln werden Themen aufbereitet, durch elektrische Kontakte oder zusätzliche Kärtchen können Informationen erarbeitet werden - so sind etwa im Bild oben die verschiedenen religiösen Gruppierungen im Judentum zur Zeit Jesu zuzuordnen.
Bestechend ist auch ist die Aufteilung der 21 Informationstafeln in eine obere Reihe für Erwachsene und eine untere für Kinder: So können die gleichen Themen von Ausstellungsbesuchern zweier Generationen gleichzeitig erschlossen werden. Dazu gibt es ein Begleitbuch für größere Kinder und auch eines für die ganz Kleinen.
Computer oder Spiele lockern die Schau auf, und Möglichkeiten für jede Ausstellungsinstitution oder -pfarre, eigene Elemente hinzuzufügen - selbst gebackene "biblische" Speisen oder Bilder, die von Schülern benachbarter Schulen gestaltet werden (wie etwa in Wels) -, lassen in der gut konzipierten, beispielhaften Schau auch genug Raum für den Kolorit der eigenen Gemeinde.
Bibel also nicht nur zum Lesen, sondern zum (Kennen-)Lernen für Jung und Alt.
Die Ausstellung "Expedition Bibel" ist noch bis 3. Dezember in Wels-Minoriten zu sehen. Weitere Ausstellungstermine, Materialien sowie Informationen zum Verleih der Ausstellung unter: www.dioezese-linz.at/bibel "Expedition Bibel": Ausschnitt aus Schautafel über Gruppen zur Zeit Jesu.
