Der Skandal der Gotteskrieger

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Al Kaida, Taliban, Dschihadisten, Hamas, Boko Haram, IS (Islamischer Staat): Das sind die hässlichen Gesichter des Islam. Arabische Potentaten, die sich nach außen als aufgeklärte moderne, aber halt ein bisserl patriarchalische Staatsmänner geben, fördern sie mit viel Geld. Sie überziehen Länder des Nahen, Mittleren und Fernen Ostens mit Hass, Folter und Mord und rekrutieren auch in demokratischen Staaten ihr Kanonenfutter.

Neun Verführte hat Österreichs Exekutive jüngst an der Grenze abgefangen, aber 100.000 Europäer sind schon im Kriegsgebiet, etwa 60 davon aus Österreich. Wer sind die jungen Männer und Frauen, die sich als Schlachtopfer auf die Altäre fanatischer "Gotteskrieger" legen oder seelisch vergiftet zu uns zurückkehren? Natürlich sind es auch Sozialfälle am Existenzminimum, die nichts mehr zu verlieren haben. Aber auch nicht wenige Kinder aus gut situierten Familien, deren Perspektivenlosigkeit nicht materieller, sondern geistiger Not entspringt: schnelle Autos, schicke Frauen, Hohlräume in Herz und Hirn.

Allen ist gemeinsam: Sie sind meist keineswegs tiefgläubige Muslime, "praktizieren" nur lau, fühlen sich aber von Koran-Stellen, die zur Hatz auf "Ungläubige" aufrufen, angesprochen. Krieg fördert Mannesmut und Mannesehre, stiftet Identität mit heiligen Zielen. Der Missbrauch von Religion für kriminelle Machtpolitik ist der Extra-Skandal, gegen den islamische Religionsführer in aller Welt ihre Stimmen erheben müssten.

Immer mehr tun es. Danke. Der Sturm der Entrüstung muss freilich noch erheblich lauter werden: Muslimische, aber auch christliche, jüdische und andere Religionsführer müssen ihren Anhängern drastisch klar machen: Kriegshetze im Namen Gottes ist auch ein religiöses Verbrechen!

Der Autor ist freier Publizist und war von 1978 bis 1984 Chefredakteur der FURCHE

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