Furche-Kolumnist Ein Vergnügen

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Dies wird meine letzte Kolumne für die Furche. Der Jahreswechsel bringt neue Aufgaben mit sich. Ich möchte meinen Dank an die Leserinnen und Leser mit einem Loblied auf diese große Wochenzeitung verbinden. Aber zuerst bin ich zu guter Letzt doch noch ein wenig verwirrt. Was habe ich, so muss ich mich fragen, mit Franz Josef Wagner und Andreas Mölzer gemeinsam? Die Antwort ist: Wir gehören alle drei - wenn ich dem Weblexikon glauben darf - zur Sorte der Kolumnisten.

Kolumne, von columna, die Säule. Der Name spielt zuerst wohl auf die Druckgestalt des so bezeichneten Textes an. Inhaltlich ist die Kolumne eine kurze Meinungsäußerung. Das offenbart dann schon einen tieferen Sinn für den Namen. Ist nicht die Meinung der Autoren/innen die tragende Säule jeder Zeitung?

Es gibt nicht viele Zeitungen in Österreich, die die Meinung der anderen nicht in den Gastbereich abschieben, sondern als Zeichen der eigenen Gesprächsfähigkeit veröffentlichen. Seit einiger Zeit ist das Spektrum erweitert, jüdische und islamische Stimmen sind dazu gekommen. Wäre dies nicht generell ein Modell für das Gespräch unter den Konfessionen, Religionen, Weltanschauungen und politischen Überzeugungen? Dass die Meinung des/der anderen nicht ausgeblendet oder bloß irgendwann aus Höflichkeit gehört wird, sondern dass sie von Anfang an konstitutiv zum Gespräch dazugehört. So könnte deutlicher werden, dass die Wahrheit niemals - ich zitiere Dorothee Sölle - ein Diktat ist, sondern immer ein Gespräch.

Es war mir immer ein ehrenvolles Vergnügen, für die Furche Kolumnist zu sein. Und es gibt ja so viele, deren Gesellschaft in der Schar der Kolumnisten/innen eine Auszeichnung ist, Pier Paolo Pasolini etwa, Peggy Parnass, Umberto Eco, Elke Heidenreich, Harald Schmidt und viele, viele andere.

Der Autor ist Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche A.B.

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