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Die Zahl der Publikationen über Jesus ist Legion. Der Galiläer fasziniert bis heute. Nach Dan Browns "Sakrileg" sprudelt die Quelle aufs Neue, eine ganze Flut von Dokumentationen stürzt über uns herein, von tv-Serien bis zu Karten-und pc-Spielen.

Jesus, der die Händler aus dem Tempel vertrieb, verhilft zu Verkaufserfolgen. Nicht nur Sex sells, auch Jesus sells. Und welche Thesen wurden nicht schon über ihn verbreitet: Er war verheiratet und hatte Kinder, behaupten Baigent/Leigh und ihr literarischer Epigone Dan Brown, sein königliches Blut fließt im europäischen Hochadel (auch in jenem Otto Habsburgs - kein Wunder, dass dessen Vater als letzter Kaiser auch den Titel des Königs von Jerusalem trug). Jesus war nicht verheiratet, sondern seinem Lieblingsjünger durch Männerliebe verbunden, sagen andere. Jesus habe die Kreuzigung überlebt und sei in Indien als Prophet Issa gestorben, erklärt hartnäckig eine lautstarke Gemeinde. Jesus habe in Japan gelebt, tun wieder andere kund. Er habe in Ägypten gelebt, berufen sich einige auf die Gnosis, nein, es sei Tibet gewesen, widersprechen weitere. Er sei römischer Herkunft gewesen, tönt es da, sein Vater sei Perser, dort. Er sei Urgermane, behauptet der braune Mystizismus.

Jesus sei Magier gewesen, nein, ein Schamane. Er war der wieder geborene Buddha, meinen östlich Angehauchte, es habe zwei Jesuskindlein gegeben, in dem einen sei Zarathustra, im anderen Buddha wieder geboren, ist die Anthroposophie überzeugt. Christus erhielt seine Initiation in der Cheopspyramide, behaupten et-Gläubige, Maria sei in einem ufo künstlich befruchtet worden, Jesus sei ein "Alien", außerirdisch ...

Wie heißt es im großartigen Musical "Jesus Christ Superstar"? - "Poor Jesus".

Der Autor ist freier Wirtschaftspublizist.

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