Der Ururgroßvater war Erzherzog Johann; Bruder Nikolaus ist als Dirigent weltberühmt: Im Grazer Theologen Philipp Harnoncourt, der dieser Tage 70 Jahre alt wurde, ist - wie bei wenigen anderen - die fruchtbare Verbindung von Glaube, Intellektualität und Kunstsinn sichtbar. 27 Jahre lang - bis 1999 - leitete Harnoncourt das Institut für Liturgiewissenschaft, Hymnologie und christliche Kunst an der Universität Graz. Zuvor hatte der 1954 zum Priester Geweihte an der Musikhochschule Graz die Abteilung für Kirchenmusik aufgebaut und geleitet. Seit seiner Emeritierung lehrt er in vielen ost(mittel)europäischen Ländern. Als Liturgie- wie als Musikfachmann war Harnoncourt - weit über die Steiermark hinaus - an der Umsetzung der Liturgiereform des II. Vatikanums beteiligt. Die Öffnung der Kirche für zeitgenössische Kunst ist ihm ebenso Anliegen wie die Ökumene mit den Ostkirchen. Philipp Harnoncourt zählt auch zu den führenden Kalenderexperten im deutschen Sprachraum. ofri