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Rücktritte

Der nach Sex-Vorwürfen ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Erzbischof Juliusz Paetz von Posen ist zurückgetreten. Am Gründonnerstag gab Paetz in seiner Kathedrale bekannt, Papst Johannes Paul II. habe sein Rücktrittsgesuch angenommen. "Die Posener Kirche braucht Einheit und Frieden", begründete der 67-Jährige seine Amtsaufgabe. Vor einem Monat hatten Intellektuelle und Geistliche Paetz zum Rücktritt aufgefordert, weil er jahrelang Priester und Seminaristen missbraucht habe. Der Vatikan hatte deshalb eine Untersuchungskommission nach Polen geschickt. Paetz hat die Vorwürfe bestritten. In seiner Abschiedsansprache sagte er, seine "Spontaneität" sei fehlinterpretiert worden.

Das Missbrauchsthema zieht in der katholischen Kirche weltweit weiter große Kreise. So trat in Irland der beliebte Bischof von Ferns, Brendan Comiskey, zurück, weil er im Falle hätte im Falle eines Paters, der in den 80er und 90er Jahren Dutzende Buben sexuell misshandelt haben soll, nicht härter durchgegriffen hatte. Und in der Schweizer Diözese St. Gallen wurde ein Pfarrer suspendiert, der eine Vielzahl von sexuellen Übergriffen an Knaben gestanden haben soll. APA

Zurückweisung

Der Wiener Dompfarrer Anton Faber hat Vorwürfe der Organisatoren des Sozialstaatsvolksbegehrens zurückgewiesen, dass es sich bei der Nichtgenehmigung einer Veranstaltung am Stephansplatz um Zensur handle. Die Organisatoren hatten vor dem Dom die Vorführung des Filmklassikers "Metropolis" angesetzt, der Veranstaltungsort wurde aber nicht genehmigt. Faber erklärte, dass die Dompfarre als Anrainer von der Behörde immer gefragt werde, ob sie eine Veranstaltung am Stephansplatz befürworte, "und wir befürworten grundsätzlich nichts, was nicht direkt mit dem Dom zu tun hat oder religiösen Inhalts ist". Das bedeute nicht, dass man gegen die inhaltlichen Ziele dieser Veranstaltungen sei, "aber alle wollen ihre Events auf dem Stephansplatz abhalten und das geht einfach nicht". Dann wäre der Platz jeden Tag zu, so Faber. Allein in diesem Frühjahr habe man bereits 20 Ansuchen nicht befürwortet. APA, KAP

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Das umstrittene Jesus-Buch des Karikaturisten Gerhard Haderer, beschäftigt die Staatsanwaltschaft Wien. Ein halbes Dutzend Anzeigen wegen "Herabwürdigung religiöser Lehren" sind bis Gründonnerstag beim Wiener Landesgericht eingetroffen. Unter den Anzeigern findet sich bisher kein offizieller Kirchenvertreter oder eine katholische Institution. Mit dem Wiener Rechtsanwalt Erich Ehn, dem Rechtsexperten der Erzdiözese Wien, der ausdrücklich als Privatperson eine Anzeige eingebracht hat, hat sich allerdings auch schon ein prominenter Katholik an den Staatsanwalt gewandt. APA

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