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Franz Jantsch

Der langjährige Pfarrer (bis 2003) von Hinterbrühl und Maria Enzersdorf-Südstadt, eine der großen geistlichen Gestalten Österreichs, verstarb am 1. Mai im 97. Lebensjahr. Jantsch zählte zu jenen Pionieren der Seelsorge, die vieles von dem vorausgeahnt und vorgelebt hatten, was dann beim II. Vatikanum zum Tragen kam. Bis zuletzt verfolgte Pfarrer Jantsch aufmerksam die geistigen Entwicklungen; er schrieb an seinem 36. Buch, als er vor wenigen Tagen einen Gehirnschlag erlitt. Über viele Jahre blieb Franz Jantsch der dienstälteste aktive Pfarrseelsorger Österreichs - und einer der angesehensten Priester des Landes. Auch in seinen letzten Jahren setzte Jantsch immer wieder besondere Initiativen. So erkämpfte er sich einen Platz im Bereich des einstigen KZ Hinterbrühl und errichtete dort eine Gedenkstätte. Aus der Feder des Pfarrers wurden 35 Bücher publiziert. Als Autor galt sein spezielles Interesse den 'Orten der Kraft", wo der Himmel die Erde berührt. Die 'vorbiblischen und biblischen Kultplätze" in Israel gehörten ebenso dazu wie Lourdes und Fatima oder 'kultische Orte" in Niederösterreich und Wien. KAP

Christenprotest

In einem Schweigemarsch, mit Transparenten, Kreuzen und Heiligenbilder protestierten die in Wien lebenden orientalischen Christen letzten Donnerstag am Wiener UNO-Sitz gegen die fortwährende Diskriminierung und die jüngsten Übergriffe auf koptische Christen in Ägypten. Rund tausend Teilnehmer zogen durch die Wagramer Straße zur UNO-City, wo an UN-Generaldirektor Antonio Maria Costa eine Protesterklärung übergeben wurde. Unmittelbarer Anlass der Protestaktion waren die jüngsten Ausschreitungen gegen koptische Christen in der ägyptischen Metropole Alexandrien. Dort hatten radikale Muslime am Karfreitag betende Kopten in Kirchen überfallen und niedergestochen. Ein Mann erlag seinen schweren Verletzungen. APA

Europas Kampf

Der jüdische Rechtsphilosoph aus den USA, Joseph Weiler, sieht Europa 'im Kampf mit sich selbst". Hinsichtlich demografischer Trends und niedriger Geburtenraten warnte der Professor an der New York University Law School in Wien vor Journalisten: 'Europa ist dabei, Selbstmord zu begehen." Weiler nahm an einem von Kardinal Schönborn initiierten Symposion teil, das sich mit der 'wachsenden Kluft" zwischen Europa und den USA beschäftigte. Europa solle, so Schönborn beim Symposion, seine Werte nicht verstecken, sondern sichtbar machen. Er sei sich 'sicher, dass es für die Welt kein Schaden ist, wenn europäische Werte in der Welt präsent sind ... Da kann Europa einiges von Amerika lernen". An der Veranstaltung nahm auch Bundeskanzler Schüssel teil, der die Bedeutung des Dialogs der Religionen betonte und ankündigte, mit EU-Kommissionspräsident Durão Barroso die Repräsentanten der Religionen zu einem Meinungsaustausch nach Brüssel einzuladen. APA

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